News | München, 16.05.2017 |
acatech Schülerwettbewerb TECHNIKENTDECKER
acatech prämiert Technikvideos aus Bayern
Ein Video der Regensburger Clermont-Ferrand-Mittelschule gewinnt den bayernweiten Schülerwettbewerb TECHNIKENTDECKER. Das Team zeigt die Technik hinter der wöchentlichen Schulradiosendung. Mit dem zweiten Platz prämiert acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften ein Video der Münchner Integrativen Montessori Volksschule über 3D-Druck. Platz 3 geht an Schüler des Gymnasiums Sonthofen. Sie erklären den Aufbau und die Funktionsweise einer Kamera. Die Auswahl fiel der Jury nicht leicht – sieben Schulen erhalten Anerkennungspreise.
Wie kommt die wöchentliche Schul-Radiosendung in die Schullautsprecher? Was können 3D-Drucker? Und wie unterscheiden sich Spiegelreflexkameras von Handykameras? Diese Fragen haben die drei Gewinnerteams auf sehr unterschiedliche, aber stets unterhaltsame Weise beantwortet. Die Sieger aus Regensburg wählten das Format einer klassischen Reportage, die mit Liveelementen spielt. Die zweitplatzierten Schüler aus München tauchten mit viel Humor tief in die Technik des 3D-Druckens ein und nehmen den Zuschauer mit auf eine spannende Reise. Die Sonthofner Gymnasiasten wählten für ihr Video über die Funktionsweise einer Kamera die beliebte Legetechnik, bei der Objekte auf Papier gezeichnet werden und dann mit den Händen auf einer weißen Fläche bewegt werden.
Schirmherr Dr. Ludwig Spaenle, bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, sagt über den Wettbewerb: „Der Wettbewerb ‚Technikentdecker‘ regt Schülerinnen und Schüler dazu an, sich kreativ mit Technologien und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung auseinanderzusetzen. Der Wettbewerb ist deshalb eine wertvolle Ergänzung der MINT-Förderung an bayerischen Schulen und trägt dazu bei, die Begeisterung junger Menschen für Naturwissenschaften und Technik zu wecken.“ acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften richtet den Wettbewerb mit Unterstützung der Zeidler-Forschungs-Stiftung aus.
Junge Technikentdecker aus Bayern produzieren Radiosendung
Den ersten Preis bei den TECHNIKENTDECKERN gewannen Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse der Clermont-Ferrand-Mittelschule in Regensburg. Ausgezeichnet wird die Reportage „CFMS-Tonstudio“ über die wöchentliche Radiosendung der Schule. Jeden Montagmorgen kurz nach acht Uhr sendet die Radio AG die Sendung auf den Schullautsprechern aus. Das Video zeigt die AG bei der Arbeit und erklärt die Technik. Die Jury hebt das „lebendige, aus dem Schulalltag gegriffene Intro und eine durchdachte Dramaturgie, eine abwechslungsreiche Umsetzung und den Mut zu einem umfänglichen Thema“ hervor. „Die Begeisterung und Neugierde der Kinder ist in jeder Szene des Beitrags zu spüren“. Die Sieger bekommen für ihre tolle Leistung ein Preisgeld von 1500 Euro.
3D-Druck spielend leicht erklärt
Während das gute alte Radio bereits seit über 100 Jahren funkt, wählten die drei Schüler der 8. Klasse der Integrativen Montessori Volksschule an der Balanstraße in München eine neuartige Technik: 3D-Druck. In ihrem Film „3D-Drucker – Die neue Dimension“ nähern sich die Münchner Schüler dem Thema mit Spaß und Tiefgang. Preiswürdig sind der Jury zufolge die fundierte und zugleich schülernahe und humorvolle Umsetzung, die harmonische Text-Bild-Sprache und die anschauliche Präsentation. „Die Schüler haben das technische Prinzip verstanden, eine einfache und verständliche Sprache eingesetzt und die Funktionen des 3D-Druckers unterhaltsam erklärt“, lobt die Jury und belohnt die Arbeit mit 1000 Euro Preisgeld.
Viele fotografieren – doch wie funktioniert eigentlich eine Kamera?
Die Brücke zwischen klassischer Kameratechnik und Handyschnappschüssen schlagen zwei Schüler der 10. Klasse des Gymnasiums Sonthofen. Ausgezeichnet wurde der Film „Aufbau und Funktionsweise einer Kamera“. Die Jury lobte die „besondere Herangehensweise und geschlossene Darstellungsweise des Videos. Die Reduktion der gestalterischen Mittel ermöglicht eine knappe, klare, verständliche und auch detaillierte Erklärung der Technik“. Die Schüler bedienten sich der Legetechnik, die auch Flachfigurentechnik genannt wird. Dabei werden Objekte auf Papier gezeichnet oder ausgedruckt, dann ausgeschnitten und auf einer weißen Fläche bewegt. Mit diesen einfachen Mitteln entsteht eine ansprechende Animation mit fantasievollen Metaphern, die eine auf den ersten Blick komplizierte physikalische Technik spielerisch dem Zuschauer näher bringt. Die Jury ehrt die jungen Filmemacher mit dem dritten Preis und einem Preisgeld von 700 Euro.
Preisverleihung und Entdeckertag in München
Neben den ersten Plätzen erhalten bei dem Videowettbewerb TECHNIKENTDECKER sieben weitere Schülerteams aus Bayern einen Anerkennungspreis sowie je 400 Euro Preisgeld:
- Erding: 6. Klasse, Korbinian-Aigner-Gymnasium; Titel: „Supercomputer SuperMuc“; Video über einen der schnellsten Computer der Welt in Garching.
- Ergolding: 8. Klasse, Staatliche Realschule; Titel: „D-Dos“;Der Film erklärt wie ein Hackerangriff abläuft.
- Marktoberdorf: 7. Klasse, Robotik AG, Mittelschule Marktoberdorf; Titel: „Zappy Cars“; Die Robotik AG widmet sich in ihrem Video der Programmierung von ihnen selbst konstruierten Fahrzeugen.
- Nürnberg: 7./8. Klasse, Mittelschule Hummelsteiner Weg; Titel: „Quadrocopter“; Jugendliche aus Afghanistan, Syrien und dem Iran erklären, warum eine Drohne wie der Quadrocopter fliegt und wie man ihn steuert.
- Ortenburg: 6. Klasse, Columba-Neef-Realschule; Titel: „Stirling Motor“; Der Film, produziert ausschließlich von Schülerinnen, erklärt die Funktionsweise des Stirling Motors.
- Schwabmünchen: 10. Klasse, Leonhard-Wagner-Realschule, Titel: „Unser Alltagsheld“;Video über die Technik, Geschichte und Einsatzmöglichkeiten eines Föhns.
- Tirschenreuth: 9. Klasse, Stiftland-Gymnasium Tirschenreuth; Titel: „KTB – Aufbruch ins Erdinnere“; Video über die Kontinentaltiefbohrung (KTB) in der Oberpfalz.
Die ersten drei Gewinnerteams werden am 20./21. Juli zu zwei spannenden Entdeckertagen eingeladen. Die Preisverleihung findet am Abend des 20. Juli in den Bavaria Filmstudios in München statt. Ausgezeichnet wurden Teams, die in einem kurzen Film ein technisches Gerät, eine technische Einrichtung oder einen technikhistorischen Ort aus ihrer Umgebung vorstellen. Die Filme sollten zeigen, wie Technik funktioniert und warum sie wichtig ist oder einmal wichtig war. Lehrkräfte durften die Schüler natürlich unterstützen. Mitmachen konnten Schulklassen, AGs, Projektgruppen oder frei zusammengestellte Schülerteams der Jahrgangsstufen 5 bis 10 aller Schularten. Eine unabhängige Jury aus Wissenschaft, Medien und Bildung hat die besten Videos prämiert. Mehr zur Jury unter www.technik-entdecker.de/jury. Der Schülerwettbewerb TECHNIKENTDECKER findet einmal im Jahr statt.